Niyamas nach Patanjali


Grundsätzlich ist zunächst festzuhalten, dass es sich bei den Niyamas – aber auch bei den Yamas – nicht um Ge- und Verbote, sondern um täglich zu befolgende Richtlinien handelt die (nicht nur) das yogische Zusammenleben gestalten sollen.

Niyamas sind ethische Richtlinien (Do’s) die den Umgang mit sich selbst regeln sollen. Sie sind als Vorschläge zu sehen.

Gegen die Yamas und Niyamas kann man daher nicht verstoßen wie gegen Gesetze und man kann im Yoga auch nicht sündigen (wie im Sinne einer Religion) und irgendeine Schuld auf sich laden. Werden die Yamas und Niyamas nicht befolgt, so ist die einzige Konsequenz, dass man sich und anderen das Leben unnötig schwer macht.

Zu den Niyamas gehören folgende ethischen Richtlinien

  • Reinheit (Saucha) bezogen auf den äußeren und inneren Körper, die Umgebung, Gedanken und Emotionen.
  • Zufriedenheit (Santosha) verstanden als Dankbarkeit und Wertschätzung für all das, was schon vorhanden ist bzw erreicht worden ist.
  • Disziplin (Tapas) verbunden mit entsprechender Begeisterung und Fokussierung auf das Wesentliche insbesondere verbunden mit dem Gedanken, sich nicht vom (rechten) Weg abbringen zu lassen.
  • Selbststudium (Svadhyaya) aller wesentlichen Texte und Themen (insbesondere alte Weisheiten und Schriften) die für ein besseres Leben von Bedeutung sind.
  • Hingebungsvolles Handeln (Ishwara Pranidhana) im Sinne von Begeisterung und Ambition für eine höhere Sache für die man sich selbstlos einbringt.

Bei diesen ethischen Richtlinien handelt es sich eigentlich um die Grundeinstellungen des Individuums die man unabhängig von Herkunft, kultureller Zugehörigkeit oder Religion anerkennen und praktizieren kann.